SEO-Fehler: Einleitung

Ein Beispiel vorab:

Lassen Sie mich das Thema einfach anhand eines kleinen fiktiven Ladens erläutern.
Nehmen wir an, Sie möchten in einer größeren Stadt mit ausreichend potentieller Kundschaft ein Geschäft eröffnen, in dem Sie Kinderkleidung anbieten möchten. Was würden Sie tun?

Vermutlich würden Sie zunächst einmal Ihre Idee auf Papier skizzieren, wirtschaftlich durchrechnen (Umsatz, Kosten, etc.) und dann mit einigen vertrauten Personen besprechen. Idealerweise ist bereits eine Person beteiligt, die so etwas schon mal gemacht hat. Wenn Sie dann loslegen wollen, dann brauchen Sie:

  • Ein Ladenlokal das Ihre Kunden leicht erreichen können. Ihre Kunden (vermutlich junge Mütter) sollten Ihren Laden gut mit einem Kinderwagen erreichen können oder mit dem Auto davor parken können.
  • Ein passendes Sortiment an Waren, das Sie verkaufen. Sie müssen sich vorab informieren, was modisch gerade angesagt ist und nach welchen Produkten Ihre Kundinnen gerade suchen und vor allem: Was sie vermutlich kaufen werden. Kurz gesagt müssen Sie den Geschmack Ihrer Zielkundschaft treffen.
  • Sie müssen den Laden einrichten, vielleicht vorher renovieren. In jedem Fall müssen Sie sich überlegen, wo und wie Sie welche Waren (Hosen, Schuhe, etc.) auslegen, damit Ihre Kundin das Gesuchte auch schnell findet. Vermutlich wird die Einrichtung des Ladens einige Tage benötigen und vielleicht nehmen Sie dazu ja auch die Hilfe eines professionellen Ladenbauers in Anspruch.
  • Bevor der Tag der Eröffnung Ihres Ladens näher rückt, werden Sie Werbung machen müssen. Sie werden sich ein Konzept überlegen müssen, mit welchen Marketing-Maßnahmen Sie auf Ihren Laden aufmerksam machen und wie Sie Ihre Werbung möglichst zielsicher zu Ihren potentiellen Kundinnen bringen.
  • Vielleicht arbeitet außer Ihnen noch jemand im Laden mit, um Kunden zu beraten und zu verkaufen. Falls ja, dann müssen Sie diesen Mitarbeiter nicht nur finden sondern auch noch früh genug einarbeiten.
  • Wenn Sie dann die ein oder andere neugierige Kundin in Ihren Laden gelockt haben, dann sorgen Sie für eine angenehme Atmosphäre. Vielleicht haben Sie eine Spielecke für die kleinen und großen Kinder eingerichtet, so dass Ihre potentielle Kundin sich auf Ihr Ziel konzentrieren kann: Etwas Passendes für Ihr Kind zu finden und das möglichst nerven-schonend.
  • Wenn Ihnen all das gelungen ist, dann schließt die Kundin hoffentlich Ihren Kauf bei Ihnen mit einem guten Gefühl ab und tut was? Genau: Sie empfiehlt Ihren Laden Ihren Bekannten und Freundinnen weiter und Sie bekommen hoffentlich noch mehr Kunden.

Bis hier hin hört sich das alles vermutlich plausibel an. Doch einen wichtigen Punkt haben wir bisher ausgespart: Warum sollten Kunden denn überhaupt zu Ihnen kommen oder besser noch wieder kommen?
In jedem größeren Ort gibt es bereits ein Geschäft, in dem Sie Kinderkleidung kaufen können. Und wenn Ihnen Kinderkleidung als Thema nicht gefällt, dann nehmen Sie einfach ein Beispiel mit Bäckern, Ärzten, Computerartikeln oder Autowerkstätten. Kurz gesagt: Wir leben in Mitteleuropa in meist sehr gesättigten Märkten. Das bedeutet, dass in der Regel schon jemand vor Ihnen die Idee hatte, eine Ware oder Dienstleistung anzubieten.

Das ist an sich nicht schlimm im Gegenteil. Jeden Monat werden allein in Deutschland zwischen 800 und 1500 neue Firmen gegründet. Menschen wagen den Schritt in die Selbständigkeit und das ist gut so.

Wenn Sie das allerdings tun egal ob mit einem Ladenlokal oder einer WebSite dann müssen Sie zwingend eine Frage beantworten: Wie unterscheide ich mich von meinen Mitbewerbern? Was mache ich anders, was kann ich besser? Marketing-Experten nennen das den USP (engl. für unique selling proposition).

Bei der Frage des USP tun sich die allermeisten Auftraggeber und auch gestandene Geschäftleute schwer. Entweder man macht seinen Beruf schon immer so oder man ist von seiner Idee so sehr überzeugt, dass es doch gar nicht anders sein kann, als dass Ihnen die Kunden die Bude einrennen, oder? Umso mehr ist dann die Enttäuschung groß, wenn der ersehnte Erfolg nicht eintritt.

Ãœberlegen Sie sich daher bitte einmal in aller Ruhe:

  • Was machen Sie anders als die Anderen.
  • Was können Sie besonders gut was Ihr Mitbewerb nicht kann oder nicht machen will
  • Was hat Ihr Kunde (nicht Sie) von Ihrer Andersartigkeit?
  • Was ist der Nutzen Ihres Kunden?
  • Können Sie diesen Unterschied zur Konkurrenz langfristig bewahren?

 

Zwei kleine Beispiele zum USP

Ein bekanntes schwedisches Möbelhaus hat sich recht klar auf die Kundengruppe junge Erwachsene und Eltern konzentriert. Ich selbst gehöre als Familienvater in die letztere Gruppe. Wenn Sie in ein Ikea-Möbelhaus gehen, dann ist selbst für zweijährige Kinder, die gerade laufen können an jeder Treppe auf halber Höhe eine Handleiste angebracht, an der die Kinder selbständig gehen können. Alle 50 Meter gibt es einen kleinen Spielbereich, in dem Kinder unbeaufsichtigt spielen können, damit die Eltern sich auf eines konzentrieren können: Möbel aussuchen und kaufen. Beim anschließenden Essen bei Ikea gibt es für die Kleinsten ein paar Kinderfilme und die Eltern haben 10 Minuten Ruhe. Unbezahlbar.
Im Übrigen verkauft McDonalds genau wie Ikea ein ähnliches Produkt an die Generation junge Eltern: relative Ruhe. Die Rutsche im Außenbereich ist in Wirklichkeit für die großen Erwachsenen gemacht; nur benutzen sollten Sie sich nicht. Das ist den Kleinen vorbehalten.

In dem kleinen Ort, in dem ich wohne sind die Brötchen, die ich am Wochenende kaufen kann leider seit wenigen Jahren qualitativ nicht mehr sonderlich gut und selten wirklich frisch. Die Bedienung ist häufig unfreundlich. Ich könnte in 2 Minuten zu der Bäckerei laufen. Trotzdem fahre ich mit dem Auto in den Nachbarort und stelle mich dort sogar in eine Schlange an und warte (!), um Brötchen zu kaufen. Ich mache dass weil die  Backwaren dort laufend frisch aus dem Ofen kommen. Auch sonntags. Und was glauben Sie wohl wie es meinen Kindern ergeht, wenn Sie entweder ein halbes, dampfendes Brötchen oder ein paar Gummibärchen von einer freundlich lächelnden Bäckersfrau bekommen?

Das sind nur zwei Beispiele für einen USP, einen Unterschied zur Konkurrenz. Bitte denken Sie nach, was Ihr USP ist. Es lohnt sich.

Genug der Vorrede: Lassen Sie uns Ihr Thema auf das World Wide Web übertragen.

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